Der neue BIQU B1 - Konkurrenz für den Ender 3?
Unpacking und Aufbau
Öffnet man das Paket und entfernt die oberste Schaumstoff-Abdeckung, fällt einem gleich einmal die interessante Farbe einiger Aluminiumbauteile auf. Die Brombeer-Pinke Farbwahl des Herstellers ist auf jeden Fall mal etwas anderes. Ob die Bauteile auch in anderen Farben erhältlich sein werden, werden wir noch in Erfahrung bringen.
Die Teile sind jedenfalls ordentlich verpackt und auch die Beschriftung der Kleinteile ist in Ordnung. Auf jedem Plastikbeutel ist beschrieben um welches Teil es sich handelt und bei welchem Schritt in der Bedienungsanleitung das Teil gebraucht wird.
Also die Teile auf dem Tisch ausgebreitet, die derzeit nur in englischer Sprache verfasste Aufbauanleitung entfaltet und schon kanns los gehen.
Leider hat BIQU bei Schritt 1 schon einen Fehler eingebaut. Nach einem erfolglosen Versuch das Heizbettkabel an das Terminal anzuschließen wird einem schnell klar, dass die Kabelfarben in der Bedienungsanleitung falsch beschrieben sind. Der Stecker gehört mit den roten Kabel nach links eingesteckt und nicht wie beschrieben rechts.
Schritt 2 verläuft ohne Probleme und bei Schritt 3 sollte man unbedingt darauf achten, dass das kleine Gewinde im Alu-Extrusionsprofil auf der richtigen Seite ist. An diesem Gewinde wird später Das Z-Achsen Limitmodul befestigt.
Danach geht es ohne Probleme zu Schritt 5. In diesem Schritt wird die Kupplung zwischen Z-Achsen Schrittmotor und Spindel montiert. Die Madenschrauben der Kupplung sind etwas zu kurz um sie fest an der Welle des Schrittmotors - die an einer Seite abgeflacht ist - zu befestigen. Die Kupplung ließ sich dadurch nur mit 1 Schraube fixieren.
Bei Schritt 7 wird nur durch einen kleinen roten Pfeil auf einem winzigen Bild erwähnt, dass es an der Zeit wäre, die linke Halterung für die X-Achse am Aluprofil anzubringen. Wer das übersieht, darf sich an zusätzlichen Schraubarbeiten erfreuen.
Der Rest des Aufbaus verläuft dann problemlos und lediglich die Bauteile, die mit den manchmal sehr widerspenstigen und kleinen Aluprofil-Muttern befestigt werden müssen, erfordern etwas Geduld und Fingerspitzengefühl.
Inbetriebnahme
Für Anfänger, die noch nie einen 3D Drucker zusammengebaut haben, fehlt hier in der Bedienungsanleitung ein sehr essentieller Schritt. Nach dem Aufbau sollten alle Schrauben (auch die der schon fertig montiert gelieferten Teile) überprüft und nachgezogen werden. Schrauben die sich beim Transport lockern sind sehr häufig eine Quelle für Fehler beim Druck.
Weiters wird leider nicht erwähnt, dass die Laufrollen der beweglichen Bauteile noch mittels der Exzenter-Muttern justiert werden müssen. Dieser Schritt ist jedoch ebenfalls essentiell um ein ordentliches Druckergebnis zu erzielen.
Nach Überprüfung der Schrauben und Justierung der Laufrollen erfolgt - wie in der Anleitung beschrieben - das manuelle Bed-Leveling. Dieser Vorgang ist gut beschrieben und dank der großen Stellräder am Druckbett ist das Leveln einfach und unkompliziert.
Erster Testdruck
Für unseren ersten Drucktest entscheiden wir uns, das auf der mitgelieferten SD Karte gespeicherte Modell “Little Bear” in einer zum Design passenden Farbe (3DJake ecoPLA Glitter Purple) zu drucken.
Die SD Karte mit der GCODE Datei in den passenden Slot gesteckt und schwupps…. Die Karte ist im Terminalgehäuse verschwunden.
Der Abstand zwischen Gehäuse und dem Kartenlesemodul des Motherboards ist so groß, dass die Karte in das Terminalgehäuse fallen kann anstatt im Modul zu landen. Es wäre wünschenswert wenn BIQU das nachbessern könnte.
Gut, also Terminal aufgeschraubt, SD Karte rausgeholt und mit der Präzision eines Chirurgen in den Slot rechts neben dem Bedienknopf gesteckt.
Menüführung
Der Aufbau des Menüs - das über den sehr gut reagierenden Touchscreen bedient wird - ist sehr intuitiv und übersichtlich. Die Auswahl der zu druckenden Datei erfordert nur wenige Schritte. Vor dem Druck kann man den Drucker auf die für das Material passenden Temperaturen vorheizen. Dabei kann man auswählen ob man Druckbett und Düse nacheinander aufheizen möchte oder beides gleichzeitig.
Wir entscheiden uns für letzteres und sowohl Düse als auch Druckbett erreichen die Temperaturen in sehr kurzer Zeit.
Danach wählt man im Hauptmenü unter Drucken->TFT SD (Das ist der Slot rechts neben dem runden Bedienknopf) die zu druckende Datei aus und schon geht es los.
Der Druck
Während des Drucks sind die lautesten Geräusche die der Lüfter. Insgesamt läuft der Drucker sehr ruhig und ist im Vergleich zu ähnlichen Geräten anderer Hersteller sehr leise.
Auch während des Drucks kann man über das Menü die wichtigsten Parameter noch ändern.
Die Pause Funktion funktioniert tadellos und eine Unterbrechung des Drucks ist am fertigen Modell nicht sichtbar.
Eine weitere nützliche Funktion ist der Menüpunkt “BabyStep”. Damit kann man den Abstand der Düse zum Modell während des Drucks noch verändern. Das ist vor allem bei den ersten Schichten sinnvoll um eine optimale Haftung zu erreichen oder während des Drucks falls die Düse am Modell “kratzt”.
Ein weiteres Feature ist die zuschaltbare LED Beleuchtung des Hotends. Mittels Menü kann man zwischen blauer, roter, grüner und weißer Farbe umschalten. Das ist zwar kein produktive Feature aber es sieht cool aus.
Nach etwa 1 Stunde ist unser “Little Bear” dann fertig und das Ergebnis kann sich sehen lassen. Das Modell weist keine Fehler auf und die Layer sind so gut wie nicht sichtbar. Da der Druck sehr gut funktioniert hat testen wir den Drucker jetzt mit einem Benchy.
Um den BIQU B1 mit der Slicersoftware Cura verwenden zu können, muss der Drucker erst angelegt werden. Der Vorgang dazu ist in der elektronischen Version der Bedienungsanleitung auf der mitgelieferten SD Karte sehr gut beschrieben.
Zum Testen verwenden wir wie gesagt das Benchy Modell von 3dbenchy.com mit den Profileinstellungen für Draft (0.2mm Layerhöhe). Lediglich die Druck Temperatur erhöhen wir von 200° auf 210° um ein optimales Druckergebnis mit unserem 3DJake ecoPLA Glitter Purple zu erreichen.
Nach 1 Stunde und 5 Minuten halten wir das Ergebnis in der Hand. Das Druckergebnis ist mehr als zufriedenstellend. Das Benchy Boot hat keine Fehler und die Dimensionen sind unter Berücksichtigung der Materialschrumpfung von PLA sehr genau getroffen.
Da wir nun ein Boot haben, darf auch ein Hai nicht fehlen. Diesen drucken wir mit 3DJake PETG mit 240° Hotend- und 70° Druckbett-Temperatur. Nach 2 Stunden ist auch dieser fertig und die Qualität überzeugt.
Fazit
Der BIQU B1 kann sich durchaus als Konkurrent zum Ender 3 von Creality behaupten. Die Schwächen des BIQU B1 sind vor allem die Bedienungsanleitung, die minderwertige Schrittmotor Kupplung und der große Abstand zwischen Card-Reader und Gehäuse.
Trotz dieser Mängel ist der BIQU B1 in einigen Bereichen besser als der Ender 3. So ist der B1 schon für das Auto-Leveling Modul von Antclabs - den BL Touch - vorgerüstet. Der BL Touch muss nur mittels der mitgelieferten Halterung montiert, am Terminal eingesteckt und im Menü aktiviert werden. Auch die Druckqualität konnte absolut überzeugen. Ohne zusätzliche Einstellungen lieferte unser B1 von Anfang an perfekte Ergebnisse.
PROs
- einfacher Aufbau
- Terminal mit integrierter Elektronik
- Vorgerüstet für BL Touch Autoleveling
- großer Touchscreen
- 32 Bit Motherboard
- Geräuscharmes Drucken
- Stabiles Design
- Intuitives Menü
- Sehr gute Druckqualität
- Viele Einstellmöglichkeiten mittels Menü
- Hotend mit LED Beleuchtung
- Bauraum von 23,5 x 23,5 x 27cm
- Gute Haftung der Magnetplatte
CONs
- Anleitung sollte detaillierter sein
- mangelhafte Z-Kupplung
- SD-Karten können ins Terminalgehäuse fallen
Die mangelhafte Z-Kupplung sowie die Platzierung vom SD-Kartenslot wurden von uns natürlich an BIQU gemeldet und sind beim Endprodukt ausgebessert und behoben worden.
Verwendete Materialien und Modelle:
Little Bear von BIQU
3DJake ecoPLA Glitter Purple
Hotend: 210 °C
Druckbett: 60 °C
Benchy Boat
http://www.3dbenchy.com/
3DJake ecoPLA Glitter Purple
Hotend: 210 °C
Druckbett: 60 °C
Articulated Shark
https://www.thingiverse.com/thing:3845304
3DJake PETG Sky Blue
Hotend: 240 °C
Druckbett: 70 °C
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